Obwohl sich Zahnheilkunde, unter anderem konservierende Zahnheilkunde, die Zahnerhaltung fördert, in den letzten Jahrzehnten sehr viel entwickelt hat, sollten wir auch selber dafür tun, dass unsere Zähne so lange, wie möglich gesund bleiben und wir sie behalten können. In den jüngeren Jahren gefährden andere Faktoren die Gesundheit der Zähne, als später. Doch mit Einhaltung einiger wichtigen Regeln kann man die Chance bekommen, eigene Zähne lange zu behalten.
Aus diesem Schreiben erfahren Sie:
- Was kann man selbst für die Gesundheit eigener Zähne tun?
- Lebensstilfaktoren
- Erkrankungen durch umweltbedingte Faktoren
- Zahnschäden durch Genussmittel
- Weitere Erkrankungen infolge vernachlässigter Mundhygiene
- Regelmäßige und richtige Zahnpflege hilft
- Zahnärztliche Kontrolluntersuchungen über alles
Schon in der Kindheit ist die richtige Zahnpflege wichtig – es ist ein absoluter Irrglaube, dass man Milchzähne, die früher oder später von alleine ausfallen, keine Pflege brauchen. Es ist sehr wichtig, die richtige Zahnpflege, also Zähneputzen, regelmäßige Pflege und Putzen der Mundhöhle schon im Kindesalter „einüben zu lassen”, weil man auch im Teenager- und Erwachsenenalter die – guten oder schlechten – Muster verwendet.
Was kann man selbst für die Gesundheit eigener Zähne tun?
Wie anfällig die Zähne für Schädigungen sind, beziehungsweise inwieweit sie gegen schädliche Faktoren widerstandsfähig sind, ist individuell. Es gibt aber Aktivitäten und Verhaltensformen, mit denen man einerseits schädliche Faktoren abwehren kann, andererseits Wirkung schon bestehender, schädlicher Faktoren schwächen kann.
Externe Einflüsse, die Zähne beschädigen können, werden grundsätzlich in zwei größere Gruppen eingeteilt: umweltbedingte Faktoren und Lebensstilfaktoren. Bei beiden kann man dafür tun, dass die Zähne so wenig wie möglich beschädigt werden und dass sie noch lange im Mund bleiben.
Lebensstilfaktoren
Aus diesen Faktoren muss man vor allem Stress und hektisches Leben hervorheben. Eine Folge des stressigen Lebens, an die man oft gar nicht denkt, ist das Zähneknirschen. Wenn man den Stress nicht ganz ausschalten kann, ist es wichtig, dass man die schädlichen Folgen abwehren kann, zum Beispiel mit geeigneten Aufbissschienen.
Eine andere Folge des hektischen Lebens ist ungesundes und schnelles Essen. Diejenigen, die nie Zeit haben, haben auch keine Zeit zum Nachdenken, welche Getränke und Lebensmittel gesund und welche schädlich für die Zähne sind – „sie essen, was sie gerade finden“, und das sieht man leider in den meisten Fällen auch an den schlechten Zähnen. Wenn man kann, sollte an diesen Lebensstilfaktoren ändern – ein bisschen aufpassen und bewusster wählen kann viel helfen, Gesundheit der Zähne und Mundhöhle zu verbessern. Wenn es möglich ist, sollte man weniger säurehaltige Essen und Getränke zu sich nehmen, weil die schlecht für den Zahnschmelz sind.
Erkrankungen durch umweltbedingte Faktoren
Unter umweltbedingten Faktoren bezüglich der Zähne versteht man in erster Linie Nahrungsmittel und Genussmittel, die in den Mund kommen, beziehungsweise ihre Wirkung auf die Zähne. Es ist allgemein bekannt, dass Karies, die häufigste Zahnkrankheit, in hohem Maße vom Kohlenhydratgehalt des Lebensmittels abhängt. Bakterien, die Kohlenhydrate abbauen, bilden Zahnbeläge, in denen sie überleben können und Säure produzieren, die Zahnschmelz zerstören. Wenn der Zahnschmelz unter diesem oder anderem Einfluss schwach wird (baut sich ab, Mineralien lösen sich heraus) und bricht später durch, spricht man von Karies. Karies breitet sich aus, von der Zahnoberfläche in die inneren Schichten der Zähne – schließlich führt sie ohne Behandlung sogar zu Zahnverlust.
Fortgeschrittene Karies kann man nur mit zahnärztlichen Behandlungen heilen, deshalb ist Vorbeugung wichtig. Karies kann man vorbeugen, wenn man sich Lebensmittel gründlich aussucht (mit wenig Kohlenhydrat), seine Zähne richtig und gründlich putzt, beziehungsweise regelmäßig zu zahnärztlichen Kontrollen geht (darüber können Sie später lesen).
Zahnschäden durch Genussmittel
Es lohnt sich, über schädliche Wirkungen des sogenannten Missbrauchs von Genussmitteln kurz zu sprechen. Sowohl übermäßiger Alkoholkonsum, als auch Kettenrauchen schädigen Zähne und Zahnfleisch, in extremen Fällen führen sie zu Zahnverlust. Kettenrauchen kann später Hindernis von künstlichem Zahnersatz, also von Zahnimplantation sein. Auch deshalb lohnt es sich, mit diesen Genussmitteln vorsichtig umzugehen.
Weitere Erkrankungen infolge vernachlässigter Mundhygiene
Vernachlässigung der Mundhygiene führt nicht nur zu Karies, sie verursacht noch starkere und komplexere Erkrankungen. Von diesen ist Zahnfleischentzündung die wichtigste und häufigste, die auch Vorläufer später auftretender, schwerer Zahnbetterkrankungen ist. Die gesunde hellrosa Farbe des Zahnfleisches verändert sich und wird rot (entzündet) und das Zahnfleisch blutet oft beim Zähneputzen. Später zieht sich dieses immer entzündete Zahnfleisch zurück und schwindet, das schließlich zu frühem Zahnverlust (Zahnlockerung) führt.
Richtige Zahnpflege und regelmäßiges Zähneputzen können gegen Zahnfleischentzündung helfen. Man sollte nicht nur die Zähne, sondern auch das Zahnfleisch putzen – mit Zahnpasta und weicher Zahnbürste durchreiben.
Permanente, ständige Zahnfleischentzündung wird vor allem durch Zahnsteine ausgelöst – den Feind, der schleichend und langfristig schädlich ist. Vielen ist das meist gar nicht bewusst. Zahnsteine bilden sich aus dünnen Zahnbelägen – diese werden durch Mineralstoffe des Speichels hart und überziehen die Zähne mit kalkiger Plaque.
Zahnsteine muss man zwei- oder dreimal jährlich entfernen lassen, beziehungsweise ihre Ablagerung durch richtige Zahnpflege und regelmäßiges Zähneputzen nach den Mahlzeiten verhindern oder vermindern. Man kann auch spezielle Zahnpasten ausprobieren, die helfen können, Zahnsteinbildung zu verhindern.
Regelmäßige und richtige Zahnpflege hilft
Zähneputzen mindestens zweimal am Tag nach den Hauptmahlzeiten ist A und O der richtigen Zahnpflege. Mindestens drei-vier minütiges Zähneputzen mit weichen Zahnbürsten (sie sind flexibler und erreichen auch verborgene Winkel) und fluoridhaltigen Zahnpasten (Fluorid baut sich in den Zahnschmelz ein und verstärkt ihn) kann helfen, Essensreste und unsichtbaren Zahnbelag zu entfernen. So vernichtet man den Nährboden der Bakterien, die verantwortlich für Karies sind, und vermindert oder beugt Zahnsteinbildung vor.
Beim Zähneputzen muss man nicht nur Kauflächen, sondern auch innere und äußere Oberflächen gründlich reinigen, mit Kreisbewegungen. Es ist sehr wichtig, dass man Zahnzwischenräume und mit Zahnbürste nicht erreichbare Stellen mit Zahnseide oder noch effektiver mit Interdentalbürsten reinigt. Karies entsteht oft durch Essensreste und Plaque, die sich in diesen kaum erreichbaren Stellen, Zahnzwischenräumen und am Zahnhals befinden – mit Aufmerksamkeit und richtiger Zahnpflege können auch diesen vorgebeugt werden.
Zahnärztliche Kontrolluntersuchungen über alles
Trotz sorgfältigster Zahnreinigung und Zahnpflege können sich unsere Zähne verschlechtern, beziehungsweise Karies und Entzündungen entstehen. Genau deshalb ist es wichtig, regelmäßig, aber mindestens alle halbe Jahre an umfassenden zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen teilzunehmen. Der Zahnarzt untersucht dann den Zustand der Zähne, des Zahnfleisches und der Mundhöhle. Noch im Anfangsstadium entdeckte kleinere Verschlechterungen und Karies können mit minimalem Verlust eigener Zähne behandelt und gefüllt werden. Somit können weitere Verschlechterungen gestoppt und Zahnverlust vorgebeugt werden.
Außerdem kann der Zahnarzt nicht bemerkbare, noch symptomfreie „stumme Karies” oder „stumme Entzündungen” entdecken und behandeln. Beide Erscheinungen sind sehr gefährlich, weil sie in einem fortgeschrittenen Stadium nur mit bedeutendem Verlust der Zähne, oder mit Zahnwurzelbehandlung behandelt werden können, können aber auch zu Zahnverlust führen. Während dieser Kontrolluntersuchungen können auch Zahnsteine entfernt werden (Gefahren von Zahnstein haben wir oben erwähnt).