Dieser Artikel richtet sich an alle, die über Zahnimplantate oder Zahnersatz nachdenken und wissen möchten, was ein Kieferknochenaufbau ist, wann er notwendig ist, wie der Eingriff abläuft und welche Risiken und Kosten damit verbunden sind. In diesem Artikel finden Sie Antworten auf folgende Fragen: 
- Wie entsteht der Knochenmangel und was sind die Hauptsymptome?
- Welchen Zahnersatz gibt es bei Kieferknochenschwund?
- Wann ist ein Knochenaufbau nötig?
- Mit welchen Risiken muss man rechnen?
- Welche Methoden gibt es?
- Kieferknochenaufbau Ober- und Unterkiefer Kosten
Wie entsteht der Knochenmangel und was sind die Hauptsymptome?
Zum Knochenschwund können alte Zahnprothesen, fortgeschrittene Zahnfleischerkrankung oder Zahnverlust durch Unfall führen. Anfangs ist die Schädigung kaum bemerkbar, weil der Knochenverlust selbst keinen starken Schmerz verursacht. Der fortgeschrittene Knochenmangel hat folgende Symptome: Zahnfleischbluten, empfindliches, geschwollenes Zahnfleisch, unangenehmer Mundgeruch, lockere Zähne, schwache Beißkraft.
Welchen Zahnersatz gibt es bei Kieferknochenschwund?
Beim Knochenaufbau ersetzen wir den aus dem Kiefer fehlenden Knochen. Vor dem Eingriff werden die Ergebnisse von Voruntersuchungen (z.B. Röntgenaufnahme) ausgewertet. Mithilfe der Auswertung kann der Arzt entscheiden, ob ein Knochenaufbau-Eingriff notwendig ist oder nicht. Ist er notwendig, muss man sich vergewissern, wie viel Knochen verlorengegangen ist und wiederaufgebaut werden muss. Der Knochenaufbau ist eine chirurgische Behandlung, wobei der Arzt kleinere und größere Einschnitte im Kiefer des Patienten macht. Danach wird das Knochenersatzmaterial zur Knochenheilung eingesetzt und die Wunde verschlossen.
Nach der erfolgreichen Operation können sich neue, lebende Knochen entwickeln.
Der Eingriff besteht aus vier Schritten.
- Als erster Schritt erfolgt die Betäubung. Danach schneidet der Arzt das Zahnfleisch des Patienten auf, um den Kieferknochen zu erreichen.
- Als zweiter Schritt füllt der Arzt mit einem speziellen Material die fehlende Stelle auf.
- Nicht zuletzt wird eine künstliche Membran angebracht. Die Membran hilft bei der Verheilung der Wunde und beschleunigt die Genesung.
- Der letzte, vierte Schritt ist die Regeneration nach dem Eingriff, die 3 bis 9 Monate dauern kann.
Wann ist ein Knochenaufbau nötig?
Wie es schon früher erwähnt , zu den Hauptursachen des Knochengewebeschwundes gehört der fehlende Zahn/Zähne. Bei einem Zahnverlust hört eine mechanische Belastung auf den Knochen auf, infolge dessen wird die Knochensubstanz dünner. Wenn wir Zahnimplantaten einsetzen möchten, kann es problematisch sein, dass im Knochenmangelzustand nicht genug Platz für die neuen Zähne vorhanden sind. In diesen Fällen hilft der Knochenaufbau, danach kann das Implantat ohne Schwierigkeiten gesetzt werden. Außerdem kann ein Kieferknochenaufbau nach Entfernung einer Zyste oder Zahnwurzel, bzw. zur Stabilisierung lockerer Zähnen von Patienten mit Zahnbetterkrankungen notwendig werden. Knochenschwund im Kiefer stoppen
Mit welchen Risiken muss man rechnen?
Dank der neuen Technologien hat sich das Risiko von Komplikationen erheblich verringert. Natürlich können Komplikationen auftreten, wie auch bei anderen Eingriffen. Ein Problem, das meist auftritt ist, dass das Knochenersatzmaterial nicht vollständig mit dem eigenen Knochen zusammenwächst. Trifft das ein, so wird das künstliche Material entfernt und während einer weiteren Operation die Situation behandelt. Dies ist aber kein häufiges Problem. Deshalb kann man sagen, dass die Operation sicher ist und mit einer hohen Erfolgsquote durchgeführt werden kann. Lesen Sie mehr über Komplikationen nach Knochenaufbau
Welche Methoden gibt es?
Es gibt folgende Knochenaufbau-Methoden:
- Anhebung des Kieferhöhlenbodens (Sinuslift)
- Vertikaler Knochenaufbau (Anhebung des Kieferknochens)
- Horizontaler Knochenaufbau (Erweiterung des Kieferknochens)
- Kombination der oben genannten
- Auffüllung von Kieferknochendefekten
Der entsprechende Eingriff und das Knochenersatzmaterial hängen vom Zustand des Patienten und vom Ziel der Operation ab.
In den meisten Fällen indiziert der Ersatz von oberen Backenzähnen durch Implantate den Knochenaufbau. Die oberen Backenzähne sind so nah an der Kieferhöhle, dass sich ihre Wurzel oft dort befinden. So würde auch ein Implantat über den Knochen hinausreichen. In diesem Fall führt der Kieferorthopäde vor der Implantation von der neuen Zahnwurzel eine sogenannte Anhebung des Kieferhöhlenbodens (Sinuslift) durch. Bei offenen Sinuslift-Operationen führt der Facharzt das Knochenersatzmaterial durch den Kieferknochen des Patienten, bei geschlossener Anhebung erfolgt der Eingriff durch den Bereich des fehlenden Zahnes.
Der vertikale/horizontale Knochenaufbau bedeutet die Anhebung/Erweiterung des Kieferknochens durch Kieferknochenstreckung. Während der Operation füllt der Facharzt die Höhle mit Knochenersatzmaterial. Die Auffüllung von einem Kieferknochendefekt ist nach Entfernung einer größeren Zyste notwendig.
Für alle Operationen ist es üblich, dass die behandelte Stelle nach der Einfüllung von Knochenersatzmaterial mit einer speziellen Membranschicht bedeckt wird. Die Verknöcherung ist ein langsamerer Prozess als die Verheilung des Zahnfleisches. Ohne Membran würde das Zahnfleisch das Knochenvolumen besetzten und so den Eingriff sinnlos machen.
Kieferknochenaufbau Ober- und Unterkiefer Kosten
Was beeinflusst den Preis?
Bei Kieferknochenaufbau ist es schwer, die Kosten vorher genau einzuschätzen, weil jeder Fall ein Einzelfall ist. Den Gesamtbetrag bestimmen die Einheitsanzahl des Kieferknochenaufbaus, die Methode und die Kosten der verwendeten Knochenersatzmaterialien.
Der tatsächliche Preis der Behandlung besteht aus den Kosten
- des gegebenen Eingriffs,
- des verwendeten Knochenersatzmaterials
- und die Einheitsanzahl des nötigen Knochenersatzmaterials
Die Operationskosten hängen ausschließlich von der Methode ab. Die Menge des Materialverbrauchs wird immer beziehend auf eine bestimmte Einheit bestimmt.
Bei synthetischen Knochenersatzmaterialien wird der Preis pro Gramm berechnet, bei Membranen pro Stück oder Fläche. Beim Preis von synthetischen Knochenersatzmaterialien ist auch die Granulatgröße maßgebend. Je größer das Granulat, desto höher der Preis.
Kieferknochenaufbau Kosten:
- Sinuslift: Die Sinuse werden angehoben und zwischen dem Kieferknochen und Sinuse wird das Knochenersatzmaterial eingefüllt. Die operativen Kosten von einem Sinuslift werden pro Quadrant angerechnet und die Kosten für das Knochenersatzmaterial pro notwendige Einheit. Bei uns betragen die operativen Kosten eines Sinuslift 500 Euro/Quadrant. Das Knochenersatzmaterial (Knochen tierischer Ursprungs oder synthetischer Knochen) kostet pro Einheit 100 Euro.
- Vertikaler/horizontaler Knochenaufbau: Anhebung/Erweiterung des Kieferknochens durch Kieferknochenstreckung. Hier werden die Kosten bei uns pro notwendige Einheit um genug Knochen für ein Implantat zu gewährleisten, angerechnet. Eine Einheit kostet 100 Euro. Falls z.B. zwei Einheiten in einer Position für eine Implantation notwendig sind, betragen die Kosten 200 Euro.
Wird ein Knochenaufbau von der Krankenkasse bezahlt?
Die Kosten für Knochenaufbau werden von den gesetzlichen Krankenkassen grundsätzlich nicht übernommen, aber eine private Krankenversicherung, (PKV) kann sogar die Kosten für die gesamte Behandlung übernehmen. Ein wichtiges Thema ist Kieferknochenschwund und Rauchen. Lesen Sie Zahnimplantat mit Knochenaufbau Erfahrungsberichte