Die Geheimnisse der Kieferorthopädie
Erstaunende Angabe: Ein gerades, regelmäßiges Gebiss ist das Privileg für ein wenig mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Insofern wir nicht zu den Glücklichen gehören, brauchen wir Hilfe.
Das Durcheinander unserer Zähne ist nicht nur ein ästhetisches Problem. Wenn unsere Zähne sich einander decken, ist die nötige Reinigung kaum zu lösen, die im Zungenbelag wuchernde Bakterien führen zur Bildung der Karies und Zahnfleischerkrankungen. Im schlimmsten Fall treten Störungen in der Stimmbildung, bei Kauen und Schlucken wegen des unregelmäßig ausgebildeten Gebisses auf.
Aus diesem Artikel können Sie folgendes erfahren:
- Wann brauchen wir eine kieferorthopädische Versorgung?
- Wann lohnt es sich mit der Behandlungen anzufangen?
- Welche Möglichkeiten existieren für die Kieferorthopädie?
- Was müssen wir bei Zahnspangen beachten?
Unser Wunsch für eine regelmäßige Zahnreihe ist nicht neumodisch. Im Laufe der Ausgrabungen, auf dem antik römischen Gebiet gefundenes, mit goldenem Netz korrigiertes Gebiss verrät das auch. Statt der altmodischen Zahnspangen, die wir aus den Filmen der 80er und 90er Jahre kennen, können wir aus viel ästhetischeren Lösungen wählen.
Wann brauchen wir eine kieferorthopädische Versorgung?
Meistens nach dem Verlust der Milchzähne, beim Wachsen der bleibenden Zähne treten die Unregelmäßigkeiten auf. Im Allgemeinen kommt das Problem bei der zahnmedizinischen Reihenuntersuchung in der Schule ans Tageslicht. Meistens kommen solche Unregelmäßigkeiten vor, die die Lage eines Zahnes oder mehrerer Zähne betreffen. Die Verengung des Zahnbogens, bzw. die unterschiedliche Lage des oberen und des unteren Kiefers macht eine kieferorthopädische Versorgung notwendig. Bei der Korrektur der entwicklungsmäßigen Unregelmäßigkeiten des Gaumens und des Kiefers ist in zahlreichen Fällen auch die chirurgische Rekonstruktion und Korrektur notwendig.
Wann lohnt es sich mit der Behandlungen anzufangen?
Der Beginn der Behandlung hängt in jedem Fall von der Art des Problems ab, der Facharzt trifft die Entscheidung immer in Bezug auf den gegebenen Fall. Mit präventiver Art kann man sogar vor dem Erscheinen der bleibenden Zähne, im Alter von 6-7 Jahren mit der Kieferorthopädie anfangen, so kann man eventuell die spätere Behandlungszeit verkürzen.
Früher war die allgemeine Meinung, dass nach dem Alter von 18-20 die Kieferorthopädie weniger wirksam sei, zu es zu spät mit der Behandlungen anzufangen wäre. Für heute hat es sich erwiesen, dass die Erbaufähigkeit des Knochens lebenslang aushält, so ist ein positives kieferorthopädisches Ergebnis sogar mit 70 erreichbar.
Welche Möglichkeiten existieren in der Kieferorthopädie?
Die Bestimmung des Behandlungsbeginns und die Empfehlung des optimalen Gerätes für die Behandlung gehört zur Kompetenz des Facharztes. Es lohnt sich aber auch für uns die Möglichkeiten zu kennen. Die Geräte lassen sich in zwei Gruppen einteilen: herausnehmbare und feste Zahnspangen. In Spezialfällen kann auch die, außerhalb des Mundes, zum Kopf befestigte Lösung notwendig sein.
Herausnehmbare Geräte
- Traditionelle herausnehmbare Geräte – meistens in der Nacht verwendetes Gerät, das aus einem passiven Kunststoffteil und aus einem aktiven Metallteil besteht. Es gibt eine Zahnspange für das untere und für das obere Gebiss, bzw. solche, die das obere und untere Gebiss gemeinsam reguliert. Mit einer Zahnspange für die Nacht dauert es meistens länger das erwünsche Ergebnis zu erreichen, als mit dem befestigten Gerät. Ihr Vorteil ist, dass man sie tagsüber nicht tragen muss, leicht putzbar ist, aber man kann sich an ihrem Tragen schwieriger gewöhnen.
- Invisalign Diese Lösung ist eine zeitgemäße kieferorthopädische Lösung, das Tragen ist für einen Außenstehender fast unmerklich. Das aus Spezialkunststoff angefertigte Schiene ist ganz durchsichtig und schmiegt sich ganz auf das Gebiss. Mit der Veränderung der Zahnpositionen wird eine neue Schiene verfertigt, eine Kontrolle beim Zahnarzt ist zwei-dreiwöchentlich notwendig. Bei Essen muss man die Schiene entfernen. Ihr Vorteil ist, dass diese fast unsichtbar ist, die entsprechende Reinigung kann aber Schwierigkeiten verursachen.
Befestigte Geräte
Die befestigten Geräte lassen sich sowohl auf die äußere als auch auf die innere Oberfläche der Zähne setzen. Auf der Zahnoberfläche werden mit einem speziellen zahnmedizinischen Klebstoff sogenannte Brackets befestigt. Diese Elemente werden einzeln auf die Zähne geklebt, ihre Teile sind die sogenannte Flügel, auf die der zahnorthopädischen Bogen anpassbar ist.
Die Brackets können aus medizinischem Metall, aus Porzellan, aus Kunststoff oder aus deren Kombination angefertigt werden. Der zahnorthopädischen Bogen wird zu dem molarischen Ring auf den, für die Behandlung entsprechenden Nagezahn, befestigt. Auf die Brackets kommen winzige Gummiringe. Die feste Zahnspange bleibt 1-3 Jahren auf den Zähnen, nach der Abnahme des Gerätes wird ein spezielles Retentionsgerät für die Nacht wegen der Bewahrung des erreichten Ergebnisses benötigt.
- Auf die äußere Zahnoberfläche befestigtes Gerät – unter seinen Vorteilen ist sein günstiger Preis (die aus medizinischem Metall verfertigtem Brackets sind billiger als die aus Porzellan) erwähnenswert. Unter seinen Nachteilen ist zu listen, dass nach klitschiges Essen seine Reinigung schwierig ist, bzw. die Version aus medizinischem Metall auffällig ist.
- Auf die innere Zahnoberfläche befestigtes Gerät – sein Vorteil ist, dass es von außen nicht sichtbar ist, aber seine Reinigung kann Schwierigkeiten verursachen und sein Tragen bringt mehrere Unannehmlichkeiten mit sich.
- SureSmile – auf die innere Zahnoberfläche befestigtes Gerät – seine Spezialität ist, dass vor der Behandlung über das obere und untere Gebiss ein virtuelles dreidimensionales Modell gemacht wird. Auf Grund des Bildes kann der Facharzt einen präzisen Behandlungsplan vorbereiten, sowie mit Hilfe des SureSmile Programms biegt eie Roboterarm den kieferorthopädischen Bogen speziell in die idealste Lage, der auf den Brackets in der inneren Oberfläche der Zähne befestigt wird. Die Träger der Zahnspangen im SureSmile System erreichen das gewünschte Ergebnis schneller, als die anderen Patienten, die eine traditionelle, feste Zahnspange tragen.
Was müssen wir bei Zahnspangen beachten?
Bei herausnehmbaren Geräten sollten wir beachten, dass:
- das Gerät nach Gebrauch immer gereinigt werden muss.
- das Gerät immer in seinem Behälter zurückgesetzt werden soll, wenn wir diesen nicht benutzen.
- wir das immer auf Grund der ärztlichen Anweisungen benutzen sollen.
- wir die zahnmedizinische Kontrolle nicht vergessen sollen.
Bei festenn Geräten sollten wir beachten, dass:
- wir unsere Zähne möglichst nach jedem Essen putzen, um Karies und Zahnfleischkrankheiten zu vermeiden.
- wir solche Nahrungen vermeiden, die in die Zahnspange hängen bleiben können, z. B. Kaugummi, Karamell, Nüsse, Popcorn, Schmelzkäse.
- wir regelmäßig zur zahnmedizinischen Kontrolle gehen.
- wir nach der Entfernung des befestigten Gerätes nicht vergessen , unsere Retentionsschiene in der Nacht zu tragen.